Rahel Varnhagen von Ense, ursprünglicher Name Rahel Levin, geboren am 19. Mai 1771 in Berlin, Preußen, war eine deutsche literarische Gastgeberin aus dem frühen 19. Jahrhundert, deren Soirees von vielen der wichtigsten deutschen Romantiker besucht wurden, insbesondere von August Wilhelm von Schlegel, Friedrich von Schlegel, Ludwig Tieck und Heinrich Heine.

Levin stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Familie in Berlin. Ihr Bruder Ludwig Robert war ein kleiner Dramatiker. Literarische Salons unter dem Vorsitz von Frauen wie Levin und Henriette Herz, deren Ehemann Marcus Herz Lieblingsschüler von Immanuel Kant war, wurden zu Zentren der sozialen Aktivität für Schriftsteller und ihre Anhänger in Berlin. Das nach außen hin bürgerliche Ambiente erlaubte es oft außenstehenden Künstlern verschiedener Schichten zusammenzukommen und sich auszutauschen. Sowohl Alexander als auch Wilhelm von Humboldt und viele andere Wissenschaftler waren ebenfalls Mitglieder im Salon der Henriette Herz. Levin und Herz waren bittere Rivalinnen, die um die Gunst ihrer hochrangigen Gäste aufs bitterste buhlten. Doch nach Marcus Herz’ Tod zerschlag sich Henriettes Salon und Levins Salon gewann an ungeahnter Bekanntheit mangels Konkurrenz. Nach ihrem Tod veröffentlichte Levins Ehemann eine Sammlung ihrer Schriften als Rahel: ein Buch des Andenkens für ihre Freunde.



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