Menschen identifizieren sich traditionell durch die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen. Die eigene Familie und das eigene Dorf waren in der Geschichte immer wichtige Gemeinschaften, über die Menschen sich identifiziert haben. Später kamen Religion und Staat als Gemeinschaften hinzu. In der Neuzeit waren es aber auch Gewerkschaften, lokale Vereine und viele andere Vereinigungen von Menschen, die durch ein gemeinsames Anliegen verbunden waren. Viele dieser Gruppen taugen in der heutigen Zeit jedoch nicht mehr als Identifikationspunkt. Kirchenaustritte und der Mitgliederschwund bei Parteien, Gewerkschaften und Vereinen sprechen hier eine eindeutige Sprache.

Communities als Ersatzgemeinschaft

Ein gemeinsames Ziel, Anliegen oder eine gemeinsame Weltanschauung sind die Basis jeder Gemeinschaft. Zahlreiche Communities im Internet sind ein gutes Beispiel dafür. Wer sich beispielsweise in einem Forum für Online-Spiele registriert, sucht Gleichgesinnte, mit denen er sich austauschen kann. Je erfolgreicher eine Community im Internet Personen mit demselben Anliegen zusammenbringt, desto eher entsteht das Zusammengehörigkeitsgefühl einer echten Gemeinschaft.

Kleidung als Merkmal einer Community

Während Schützenvereine und viele andere Vereinigungen von Menschen von je her auf eine Uniform als Erkennungsmerkmal setzen, die das Gemeinschaftsgefühl stärkt, setzen moderne Communities eher auf weniger streng geregelte Bekleidungsvorschriften. Das Tragen bestimmter Farben, Abzeichen oder Logos erfüllt allerdings genau denselben Zweck. T-Shirts mit einem Vereinslogo und Bekleidung in den Farben des eigenen Fußballclubs sind gute Beispiele hierfür. Andere Communities setzen auf eher auf einen bestimmten Modestil, Bekleidungsmarken oder andere Merkmale bei der Bekleidung. So können schicke und modische Oberteile einen Zusatzeffekt erfüllen und die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft anzeigen. Solche Kleidungsstücke können im Alltag getragen werden und die Zugehörigkeit zu einer Community ausdrücken, ohne dabei zu offensichtlich zu sein.

Bekleidung als Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer Gruppe

Ein T-Shirt oder ein anderes Oberteil zu tragen, das groß das Gesicht der Lieblings-Sängerin zeigt, ist in vielen Situationen unangemessen und kann sogar zu peinlichen Situationen führen. Wenn diese Sängerin jedoch über eine eigene Modemarke verfügt und modische Kleidung verkauft, die nur ein dezent sichtbares Markenlogo zeigt, können solche Kleidungsstücke im Alltag getragen werden. Andere Fans und Mitglieder einer solchen Community werden diese Kleidungsstücke problemlos erkennen. Für alle anderen Menschen handelt es sich jedoch dabei einfach um ein modisches Kleidungsstück, welches es sie nicht mit einer Community in Verbindung bringen.

Erkennungszeichen von sozialen Gruppen

Die eigene Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen oder anderen Communities kann durch viele verschiedene Erkennungszeichen ausgedrückt werden. Die Kleidung spielt dabei von je her eine besondere Rolle, da sie ein sichtbares Zeichen ist. Uniformen, offensichtliche Fanbekleidung und Kleidung die bestimmte Schriftzüge zeigt, haben dabei allerdings ausgedient. Lediglich bestimmte Sportbekleidung hat sich dauerhaft im Alltag etabliert und kann dabei in vielen Fällen als offensichtliches Erkennungszeichen von bestimmten Gruppen, Vereinen oder Communities dienen. Durch die Vielzahl von Communities, die sehr unterschiedliche Erkennungsmerkmale bei ihrer Kleidung verwenden und die große Anzahl an unterschiedlichen Modelabels und Modestilen ist es jedoch insgesamt schwieriger geworden, Bekleidung als Erkennungszeichen von sozialen Gruppen zu identifizieren und richtig zuzuordnen. So sind in den letzten Jahren hier andere Erkennungszeichen wichtiger geworden, die sich insbesondere leichter im Internet darstellen lassen.



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